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Das vor eineinhalb Jahren gestartete Pilotprojekt von Wall und der Deutschen Wildtier Stiftung zum Schutz der Wildbienen und für mehr Biodiversität im öffentlichen Raum zeigt beeindruckende Ergebnisse. Auf beiden Fahrgastunterständen mit ökologisch konzipierten Gründächern sind insgesamt 49 verschiedene Wildbienen- und Wespenarten nachgewiesen, worunter seltene und bedrohte Arten zu finden sind. Mit diesen erstmals wissenschaftlich fundierten Ergebnissen endet die erste Projektphase. In der nächsten Phase wird das Pilotprojekt um fünf weitere Gründächer auf insgesamt sieben ausgeweitet, was die Investition einer sechsstelligen Summe bedeutet. Für alle Gründächer dieser Art in Hamburg ist die Neukonstruktion des Fahrgastunterstandes notwendig.

Ein neues Zuhause für seltene und gefährdete Arten

FGU Gründach

Die beiden errichteten Gründächer von Wall in Hamburg mit einer Fläche von jeweils 6 Quadratmetern, an der Stadthausbrücke und an der Osterstraße, bieten als sogenannte „Trittstein-Biotope“ ein eindrucksvolles Beispiel für städtische Biodiversität. Sie erlauben es den Wildbienen, zwischen größeren Lebensräumen zu wechseln und die Gründächer als Zwischenstation zu nutzen. In einer intensiven Artenuntersuchung von Mai bis September 2022 konnten so insgesamt 49 verschiedene Arten von Wildbienen und Wespen festgestellt werden. Die Stadthausbrücke wies dabei eine größere Artenvielfalt auf, darunter sogar seltene und hochspezialisierte Arten wie die Glockenblumen-Sägehornbiene und die Goldwespe, welche in Hamburg bisher kaum nachgewiesen wurde.

Die begrünten Dächer der Fahrgastunterstände können in den stark versiegelten städtischen Räumen auch als „grüne Oasen“ dienen, die Wildbienen und andere Insekten zur Nahrungsaufnahme nutzen können. Somit leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz in urbanen Gebieten. Die Standorte Osterstraße und Stadthausbrücke veranschaulichen die Bedeutung von abwechslungsreichen Standortbedingungen. Die verschiedenen Lichtverhältnisse an den beiden Orten bieten unterschiedliche Lebensräume für die Pflanzen und somit auch für die Insekten.

Die ausgewählten Pflanzen, hauptsächlich trockenheitsresistente Wildstauden, spielen eine wesentliche Rolle im Projekt. Mit Korbblütlern, Lippenblütlern und Glockenblumen wurden Pflanzenfamilien gewählt, die eine hohe Attraktivität für diverse Wildbienenarten aufweisen und gleichzeitig extreme Standortbedingungen aushalten können. Dieser Ansatz erweist sich als äußerst effizient, um die städtische Biodiversität zu erhöhen und somit einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz zu leisten.

Obwohl sich die Gründächer mitten in der Stadt befinden und sie nur eine geringe Größe haben, konnten wir einige wertgebende Arten nachweisen. Auch die Zahl der Arten und Individuen hat unsere Erwartungen übertroffen. Gründächer können daher wesentlich zum Schutz von Wildbienen-Populationen beitragen. Julia-Marie Battermann Projektleiterin der Deutschen Wildtier Stiftung

 

Arten- und Klimaschutz kann schon auf kleinstem Raum gelingen: Das zeigen die überraschenden Zwischenergebnisse des Pilotprojektes der begrünten Fahrgastunterstände. Obwohl die beiden Unterstände sich im direkten städtischen Raum befinden, konnten 49 verschiedene Bienen- und Wespenarten auf den begrünten Flächen identifiziert werden. Mit der Dachbegrünung von weiteren Bus-Unterständen wollen wir an diesen positiven Erfolg anknüpfen. So können wir aktiv zur Biodiversität in Hamburg beitragen. Gleichzeitig treiben wir bei unseren ÖPNV-Bussen die Antriebswende voran und kaufen nur noch emissionsfreie Fahrzeuge. Martin Bill Staatsrat der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende

 

Auf zu neuen Projekten

FGU Gründach

Wall hat ein ökologisch wertvolles Begrünungskonzept für Fahrgastunterstände entwickelt, das sowohl einen Mehrwert für die Insektenwelt bietet als auch eine hohe Effizienz im Ressourceneinsatz sicherstellt. Mit der erfolgreichen ersten Projektphase nimmt Wall nun die Ausweitung des Projekts vor. Weitere fünf begrünte Dächer sind in Planung und werden voraussichtlich im Herbst 2023 bepflanzt, um 2024 für die Wildbienen zur Verfügung zu stehen. Wir freuen uns darauf, noch mehr neue Lebensräume für Insekten in Hamburg zu schaffen und auf die weitere Zusammenarbeit mit der Deutschen Wildtier Stiftung.

Veröffentlicht in OOH